Das Werkstatt- und Depotgebäude stellt durch Katalogisierung, Konservierung und Lagerung das staatliche Archiv- und Kunstgut des Landes Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft sicher und ist so zugleich Gedächtnis und Schatzhaus des Landes. Der für die Lagerung relevanter Objekte benötigte Raum ist weder öffentlich zugänglich noch von Außen einsehbar. Daher kommt der äußeren architektonischen Erscheinung eine besondere Bedeutung zu in der Kommunikation von Wert, Nutzung und Inhalt – dem Sammeln, Lagern und Bewahren. Die Schwere und Plastizität des horizontalen, lagernden Baukörpers verankert die Sammlung am Ort. Der Bezug zur Region wird durch die Umhüllung hergestellt. In Analogie zum Schatzhaus wird die Sammlung durch eine massive Schale aus poliertem, gefärbtem Beton, durchsetzt mit Muschelschalen geschützt. In seiner Kubatur und Struktur erinnert das Gebäude an eine Kompaktanlage (Rollregal) oder an einen Strichcode – die moderne Metapher für präzise Zuordnung. Aufgeschobene „Regalsegmente“ geben Einschnitte frei, sie lassen die Dimension und Ordnung des „Schatzhauses“ erahnen ohne jedoch seinen Inhalt preiszugeben. Wie die aufbewahrten Güter unterliegt das Kupfer der Fassade einem Alterungsprozess und macht die Zeit sichtbar. Die Nutzung wird so durch die Kubatur des Gebäudes und das Material der umhüllenden Fassade versinnbildlicht und als subtile Aussage nach außen getragen.
Planungswettbewerb „Depots und Werkstätten Johannes-Stelling-Straße“ Schwerin Neubau der Depots und Werkstätten des Landesamts für Kultur und Denkmalpflege (LAKD) und des Staatlichen Museums Schwerin (SMS) in der Landeshauptstadt Schwerin (2012): 2. Preis
Auslober: Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V)
Programm: Werkstätten und Depots für Papier, Archäologie und Kunstgewerbe
Grundstücksfläche: 4,6 ha (total)
Geschossfläche: 22.500 m²  Â
Team: Sabine Müller, Andreas Quednau, Robert Gorny, Anna Kostreva, Kirk Weisgerber