Ausstellung / Post-Oil City / Tokio

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Lösungsvorschläge für den Umgang mit den Folgen des Klimawandels und dem absehbaren Ende fossiler Brennstoffe müssen deshalb bei urbanen Problemen ansetzen. Mit der Ausstellung „Post-Oil City – Die Geschichte der Zukunft der Stadt“ stellt das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) innovative städtebauliche Projekte in Asien, Afrika und Amerika vor. Die Ausstellung, die von ARCH+ kuratiert wurde und in Zusammenarbeit mit dem ifa entstanden ist, wird in der englischen Version erstmals vom 27. September bis 8. Oktober anlässlich des Internationalen Architekten-Weltkongresses in Tokio gezeigt. Ausstellungsort ist die U-Bahn Station Minatomirai in Yokohama, die täglich von Hundertausenden Pendlern und Reisenden genutzt wird. So wird der Ausstellungsort zur brisanten Spiegelung des Ausstellungsthemas. Der Auftritt wird gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer (BAK) und dem Goethe-Institut Tokio anlässlich des 24. Internationalen Architekten-Kongresses der Internationalen Architekten-Union (UIA) in Tokio durchgeführt.

Wie verändert sich die Stadt durch den Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien? Welche Auswirkungen haben die erneuerbaren Energien auf das Stadtsystem, die Nachhaltigkeits- und Mobilitätspolitik? Aktuelle Fragestellungen wie diese stehen im Mittelpunkt von Post-Oil-City. Die Ausstellung handelt jedoch ebenso sehr von der Vergangenheit wie von der Zukunft: Elf aktuelle Projekte werden neun Referenzprojekten gegenübergestellt, die gegenwärtige und vergangene Planungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Stadtverkehr und Stadtsystem zeigen. Dabei zeigt sich, dass heutige Visionen und Entwicklungen auf Stadtutopien der Moderne aufbauen. Viele seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte Lösungsansätze für städtische Probleme, beispielsweise in den Bereichen Verkehrsplanung oder Müllentsorgung, werden heute wieder aufgegriffen, weitergedacht und realisiert. Klimawandel, die Endlichkeit fossiler Energien sowie die Finanz- und Systemkrise lassen die neuen Stadtplanungen zu einem Versuchslabor nicht nur für ökologische, sondern auch für gesellschaftliche Veränderungen werden.

Unter anderem präsentiert „Post-Oil City“ die städtebauliche Planung Xeritown (Dubai) von SMAQ. Zwei Modelle machen die städtebaulichen Planung für die arabischen Städte Masdar und Xeritown auch auf räumlicher Ebene erlebbar.

Obwohl die in der Ausstellung präsentierten Projekte bezüglich ihrer Methoden und Reichweite unterschiedlich sind, so haben sie doch Entscheidendes gemeinsam: Sie veranschaulichen eine beispielhafte Verbindung von Fiktionen, Innovationen und Flexibilität des Denkens, die dringend benötigt wird, um unsere Städte und unseren Planeten für eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Ausstellungen, News
08/09/2011